Abfahrt am 24.04.2006: Der EUROPAZUG 2006 startet und macht
sich auf die Reise durch sieben Länder in acht Tagen. Abfahrt ist um 7.59
Uhr ab Bahnhof Friedrichstraße. Radio EINS berichtet LIVE.
Ankunft am 01.05.2006 um 14.30 Uhr, Europazug
hautnah: Abschlussparty im Zug
Abfahrt täglich um 9.00 Uhr
Politische Salons (Konferenzwagon) |
10.00 bis 12.00 Uhr |
Mittagessen |
12.30 bis 14.30 Uhr |
Schreibwerkstatt/ Literarische Stationen (Konferenzwagon) |
13.00 bis 15.00 Uhr |
Trommelworkshop (Konferenzwagon) |
14.00 bis 15.30 Uhr |
Bandprobe „sound expansion“ (Organisationswagon) |
10.00 bis 15.00 Uhr |
Ankunft zwischen |
16.00 und 17.00 Uhr |
Aufbau der Projekte, Bühne, Soundcheck |
17.00 bis 18.00/19.00 Uhr |
Europafestivals |
18.00 Uhr bis 1.00 Uhr |
Während der Fahrt des Europazugs veranstaltet die Deutsche Gesellschaft
für Auswärtige Politik täglich „Salongespräche“.
Diese finden im Konferenzwagen statt und bieten Projektteilnehmern, Gästen
und der mitreisenden Presse ein offenes Diskussionsforum zu ausgewählten
europapolitischen Fragestellungen.
Vertreter aus Politik, Diplomatie und Verwaltung, Wissenschaft und Medien
sowie Kultur und Kunst werden eingeladen, um grundlegende Fragen des europäischen
Integrationsprozesses und aktuelle europapolitische Entwicklungen zu diskutieren.
Ein besonderer Fokus liegt entsprechend der Reiseroute des Europazuges auf
den Folgen der letzten Erweiterungsrunde der Europäischen Union. Dabei
steht im Vordergrund: Europa ist nicht nur Brüssel. Europa wird geprägt
von seinen grenzüberschreitenden Beziehungen zwischen seinen Bürgern,
Nationen und Staaten. Der Europazug unterstreicht diesen Aspekt, indem er
jeden Tag eine Grenze überschreitet und sich den jeweils besonderen Nachbarschaftsbeziehungen
in Europa zuwendet. Dieses Charakteristikum der bilateralen Beziehungen wird
in den „Salongesprächen“ aufgegriffen und in den jeweiligen
geographischen und thematischen Kontexten diskutiert.
Hinzu kommt ein weiterer
Aspekt: Mit zunehmender zeitlicher Distanz wird immer deutlicher, dass die
Osterweiterung eine tiefe historische Zäsur in der Geschichte der europäischen
Vereinigung markiert. Sie hat Hoffnungen erfüllt, neue Möglichkeiten
eröffnet und Transformationsprozesse beschleunigt – aber damit
auch Unsicherheiten und Ängste provoziert. Die „Salongespräche“
werden daher sowohl Meinungen und Wünsche der Bürger reflektieren
als auch Vorbehalte aufgreifen und Bedenken gegenüber dem europäischen
Integrationsprozess thematisieren.
Dabei wird dem Austausch zwischen den Generationen eine besondere Bedeutung
zugemessen. Entscheider von morgen sollen mit Entscheidern der Gegenwart über
die anstehenden gemeinsamen Herausforderungen diskutieren.
Die Ergebnisse der „Salongespräche“ werden dokumentiert und
ausgewertet: Ziel des Europazuges ist es, Bausteine einer neuen Vision für
die Zukunft der Europäischen Union zu erarbeiten, die in Form einer „Europäischen
Deklaration“ am Ende der Reise präsentiert werden sollen.
Thema: „Politische Kultur in Europa und die
Rolle der Medien“
Jean Monnet, einer der großen europäischen Gründerväter,
wird mit Blick auf die europäische Integration das Zitat zugeschrieben:
"Wenn ich noch einmal anfangen könnte, dann würde ich mit der
Kultur beginnen". Dieser Ausspruch lenkt den Blick auf den häufig
konstatierten Mangel geistig-kultureller Europäisierung in der Europäischen
Union, der sich gerade auch in der politischen Kultur bemerkbar mache. Aber
wie unterschiedlich ist die politische Kultur in den heutigen EU Mitgliedsstaaten
tatsächlich? Und welchen Beitrag kann die politische Kultur zur Vereinigung
Europas leisten und wie kann das geschehen? Den Medien fällt dabei eine
Schlüsselrolle zu, aber werden sie ihrer Verantwortung gerecht? Und wo
schließlich finden wir die europäische Öffentlichkeit als
Ausdruck einer gemeinsamen politischen Kultur? Vor dem Hintergrund der Lage
in Tschechien und Deutschland und den vielfältigen Beziehungen der beiden
Länder sollen diese Fragen erörtert werden.
Podiumsteilnehmer
Helmut Elfenkämper, Botschafter der Bundesrepublik
Deutschland in der Tschechischen Republik
Petr Gandalovič, Oberbürgermeister Ústí
nad Labem / Aussig a. d. Elbe
Wolfgang Jung, dpa-Korrespondent, Prag
Petra Mašínová, Direktorin der Abteilung
Information über Europäische Angelegenheiten im Amt des tschechischen
Premierministers
Bára Procházková, Tschechischer Rundfunk,
Radio Prag
Moderation
Šárka Danková, Freie Journalistin, Berlin / Prag
Thema: „Jugend in Europa. Bildungschancen und Zukunftsperspektiven“
Welche Rolle spielt die Jugend in Europa? Welchen Beitrag kann sie leisten
für den Erfolg des europäischen Einigungsprojekts? Welche Möglichkeiten
eröffnen sich durch die Europäische Union für die Jugendlichen,
insbesondere wenn es um Schule, Studium, Ausbildung und nicht zuletzt um berufliche
Zukunftschancen geht. Bildung gilt als die Schlüsselressource für
die Zukunft Europas. 1998 wurde der sogenannte „Bologna-Prozess“
in Gang gesetzt, der schrittweise über ein System vergleichbarer Abschlüsse
Lehre und Forschung von nationalen Barrieren befreien soll und auf die Bildung
eines gemeinsamen europäischen Hochschulraumes in Europa abzielt? Die
Universitäten Europas sollen so in die Lage versetzt werden, den Wettbewerb
mit den besten Universitäten der Welt zu bestehen. Allerdings fällt
die Bildungspolitik in Europa nach wie vor in den nationalstaatlichen bzw.
regionalen Aufgabenbereich. Die Gestaltungsmöglichkeiten seitens der
EU sind eng begrenzt. Es stellt sich daher die Frage, was bislang auf dem
Weg zu einem gemeinsamen Hochschulraum erreicht werden konnte? Wo liegen die
größten Hindernisse und was bleibt zu tun?
Das Salongespräch findet in Kooperation mit KulturKontakt Austria, Wien statt.
Podiumsteilnehmer
Mag. Bernhard Baier, Bundesrat, Linz
Mag. Gabriele Bauer, KulturKontakt Austria, Wien
Mitglieder der Projektgruppe "Mobilität in drei Ländern",
die im Rahmen der Jugendkonferenz "Come together: generation
siX" eine vergleichende Untersuchung durchgeführt hat, deren Ergebnisse
hier zur Diskussion gestellt werden:
Alexander Palmrich, Lisa-M. Donabauer-Wrulich, Gymnasium
Seekirchen, Österreich
Lucia Grigláková, Mária Špaková,
Gymnasium Kezmarok, Slowakei
Piroska Penczner, Andrea Torma, Gymnasium Hatvan, Ungarn
Moderation
Mario Dobovisek, Freier Journalist, Maribor
Thema: „Die Beziehungen der EU zu ihren Nachbarn.
Zwischen Erweiterungsperspektiven und Europäischer Nachbarschaftspolitik“
Trotz aller Krisenrhetorik, die oft in europapolitischen Debatten zu vernehmen
ist, erscheint die Attraktivität der Europäischen Union nach außen
ungebrochen. Mit der letzten großen Erweiterungsrunde um insgesamt 10
neue Mitgliedsstaaten rückt die EU näher an neue potenzielle Beitrittskandidaten.
Bulgarien und Rumänien haben bereits feste Zusagen für eine EU-Mitgliedschaft
bis voraussichtlich 2007, spätestens 2008. Mit Kroatien und der Türkei
beginnen die Beitrittsverhandlungen in diesem Frühjahr. Auch die Staaten
des westlichen Balkans verfügen über eine verbriefte „europäische
Perspektive“. Die Zukunft Südosteuropas wurde von Österreich
zur außenpolitischen Priorität seiner gegenwärtigen EU-Ratspräsidentschaft
erklärt.
Dies soll zum Anlass genommen werden, um bei einem Halt in Linz mit Vertretern
der österreichischen Regierung über Erweiterungsperspektiven der
Union und Möglichkeiten einer Europäischen Nachbarschaftspolitik
zu diskutieren. Die Erweiterungspolitik hat sich bisher als das wohl erfolgreichste
Instrument der Europäischen Union zur Etablierung einer „liberalen
Ordnung“ (Timothy Garton Ash) in Europa erwiesen. Aber wo liegen die
Grenzen dieser Strategie? In wieweit sind die Grenzen des EU-Erweiterungsprozesses
mit den Grenzen Europas deckungsgleich und wo liegen die Grenzen Europas?
Bildet die Europäische Nachbarschaftspolitik eine tragfähige Alternative
zur Erweiterungspolitik bei der Gestaltung der Beziehungen der EU zu den neuen
Nachbarn? Wie kann die Herausbildung eines neuen instabilen „Zwischeneuropas“,
an dem niemand ein Interesse haben kann, verhindert werden?
Podiumsteilnehmer
N.N., Außenministerium der Republik Slowenien
Kai-Olaf Lang, Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin
Moderation
Hans Jürgen Fink, DeutschlandRadio Berlin
Thema: „Die Lage der Minderheiten in der erweiterten EU“
Mit den demokratischen Umwälzungen in den ehemals sozialistischen Staaten
Europas brachen vielerorts alte Nationalitätenkonflikte wieder auf. Die
besondere Brisanz der vielfältigen Minderheitenproblematiken in Mittel-,
Ost- und Südosteuropa erschloss sich nicht zuletzt mit Blick auf die
Kriege im ehemaligen Jugoslawien, die mit einer blutigen Renaissance des Phänomens
ethnischer Säuberungen in Europa verbunden waren.
Der Erweiterungsprozess der EU hat eine gewaltsame Eskalation vieler traditionell
spannungsreicher Minderheitenbeziehungen in Mitteleuropa erfolgreich verhindert,
indem die friedliche Beilegung von Minderheitenkonflikten und der ausreichende
Schutz von Minderheitenrechten als zwingende Voraussetzung für eine Mitgliedschaft
in der EU definiert wurden. Mit der Osterweiterung haben sich Anzahl und Umfang
der Minderheiten in der EU erheblich vergrößert.
Insbesondere für Ungarn und die Slowakei spielen Minderheitenfragen eine
zentrale Rolle. Wie sind die politischen und rechtlichen Stellungen der Minderheiten
in diesen Ländern? Wie sind die Angehörigen der Minderheiten in
den Staaten sozial integriert und welche politischen Partizipationsmöglichkeiten
stehen ihnen offen? Was wurde bislang erreicht? Wo gibt es noch Defizite?
Und welche Rolle spielen die Minderheiten in den bilateralen Beziehungen zwischen
Ungarn und der Slowakei?
Podiumsteilnehmer
Zoltán Bara, Partei der Ungarischen Koalition, Preßburg
(Bratislava), Slowakei Leiter des Büros für Auswärtige Beziehungen
Dr. Jenő Kaltenbach, Parlamentarischer Ombudsmann für
Minderheitenrechte in Ungarn
Moderation
Zsolt Bogár, Journalist, Budapest
Thema: „Europäische Sozialmodelle zwischen wirtschaftlicher
Effizienz und gesellschaftlichem Zusammenhalt“
Wie lassen sich wirtschaftliche Effizienz, sozialer Zusammenhalt und politische
Freiheit verbinden? Diese für Europa klassische Herausforderung bezeichnet
nichts weniger als eine „Quadratur des Kreises“ (Ralf Dahrendorf),
die sich unter dem aktuellen Eindruck von Globalisierung, Europäisierung
und demographischem Wandel mit neuer Dringlichkeit stellt. Liegt die Antwort
hierfür in einer Europäisierung der nationalen Wohlfahrtsstaaten,
die der Leitidee eines europäischen Sozialmodells folgt? Oder ist dieser
Weg mehr Mythos als tragfähiger Lösungsweg?
Vor sechs Jahren haben die Staats- und Regierungschefs der EU den so genannten
„Lissabon-Prozess“ aus der Taufe gehoben, der die EU bis 2010
zum „wettbewerbsfähigsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der
Welt“ machen sollte. Unabhängig von der Tatsache, dass man diese
ambitionierte Zielsetzung bereits relativiert hat, stellt sich die Frage,
wie tragfähig und zielführend einheitliche europaweite Regelungen
bei der Lösung der wirtschaftlichen und sozialen Probleme Europas sind.
Welche konkreten Beiträge kann und sollte die EU leisten? Wo sind die
Mitgliedsstaaten gefragt und wo liegt die Verantwortung bei den Bürgerinnen
und Bürgern der EU?
Podiumsteilnehmer
Leon Macioszek, Kreditanstalt für Wiederaufbau
Dr. Sebastian Plóciennik, Lehrstuhl Wirtschaft, Willy
Brandt Zentrum für Deutschland und Europastudien, Universität Wroclaw/Breslau
Reinhold Vetter, Handelsblatt
Moderation
Jan Pallokat, Freier Journalist, Krakau
Thema: „Wie geht es weiter mit Europa? Die EU zwischen nationalen, regionalen und europäischen Identitäten“
Nach den gescheiterten Referenden über den europäischen Verfassungsvertrag in Frankreich und den Niederlanden hat sich die Europäische Union eine „Denkpause“ erteilt. Die Kluft zwischen der EU und den Bürgerinnen und Bürgern ist zur zentralen Zukunftsfrage der EU avanciert. Ist die Leitidee der „immer engeren Union“ endgültig an ihre Grenzen gestoßen? Hat Tempo und Umfang der europäischen Integration zu viele Menschen in Europa überfordert? Oder dient die EU nur als bequemer Sündenbock für Fehlentwicklungen, die sie nicht zu verantworten hat? Ist die EU nun Teil der Antwort auf die Probleme Europas oder ist sie selbst ein Teil dieser Probleme? Welche Rolle fällt der EU in der Welt zu? Kurz: Wohin geht also die Reise mit Europa zwischen den vielfältigen Versuchungen der Renationalis ierung und den Versprechungen einer weiteren Europäisierung? Und wie sieht es mit der europäischen Identität aus? Wie stark kann und sollte sie werden? Und wie verhält sich eine europäische Identität zu den nationalen und regionalen Identitäten der Menschen in Europa?
Podiumsteilnehmer
Dr. habil. Jerzy Kranz, Botschafter a.D.
Prof. Dr. Klaus Otto Nass, Staatssekretär a.D., Honorarprofessor
für Völker- und Europarecht, Universität Hannover
Fritjof von Nordenskjöld, Botschafter a.D., Geschäftsführender
stellvertretender Präsident der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige
Politik
Moderation
Stephen Bastos, Deutsche Gesellschaft für Auswärtige
Politik
Der Europazug 2006 findet genau zum zweiten Jahrestag der EU-Osterweiterung
am 1. Mai seinen Abschluss in einer großen Europakonferenz im Berliner
Tränenpalast. Dieser Ort steht mit seiner einstigen Funktion als Grenzübergang
zwischen West- und Ost-Berlin symbolisch für die Überwindung der
Teilung Europas.
Die inhaltlichen Ergebnisse der „Salongespräche“ und der
vielen unterwegs durchgeführten Europaprojekte werden der politisch interessierten
Öffentlichkeit vorgestellt und mit Vertretern des Europäischen Parlaments,
der Europäischen Kommission und weiteren politischen Entscheidungsträgern
diskutiert.
Eröffnet wird die Konferenz durch Bundesaußenminister Frank-Walter
Steinmeier. In der anschließenden Diskussion werden Vertreter der Europäischen
Union mit den inhaltlichen Ergebnissen der Reise konfrontiert, die von vier
jungen Teilnehmern des Europazuges präsentiert werden.
Am Ende wird die während der Fahrt erarbeitete „Europäische
Deklaration“ verlesen, die auf der Grundlage der Ergebnisse und Erfahrungen
der Reise Bausteine einer neuen Vision für die Zukunft der Europäischen
Union aufzeigen soll.
Eröffnung
Fritjof von Nordenskjöld, Botschafter a.D., Geschäftsführender
stellvertretender Präsident der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige
Politik und Passagier des Europazug 2006
Präsentation der Ergebnisse
Diskusssionspartner
Michael Cramer, Mitglied des Europäischen Parlaments,
Fraktion Die Grünen/Freie Europäische Allianz
Stefan Forester, Stellvertretender Leiter der Vertretung
der Europäischen Kommission in Berlin
Markus Meckel, Mitglied des Deutschen Bundestags, SPD Fraktion
Moderation:
Nadeschda Lazko (Weißrussland)
Informationen zur Abschlusskonferenz erhalten sie direkt bei Stephen Bastos
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Impressum:V.i.S.d.P.
Der Vorstand des MitOst e.V. Monika Nikzentaitis-Stobbe c/o MitOst e.V. Geschäftsstelle Schillerstraße 57 10627 Berlin geschaeftstelle[@]mitost.de +49 - (0) 30 - 31 51 74 70 Fax: +49 - (0) 30 - 31 51 74 71
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